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DEMO: 8.6.2019 – RISE UP FOR ROJAVA

Isolation brechen, Faschismus bekämpfen, Kurdistan befreien!

Unter diesem Motto wollen wir uns am 8.6.2019 in Leipzig um 13 Uhr am Johannisplatz treffen um gemeinsam zu demonstrieren.

Wir haben es satt zuzuschauen wie Erdogan in der Türkei ein faschistisches Regime aufbaut und die internationale Staatengemeinschaft, allen voran die Bundesrepublik als einer der wichtigsten Wirtschaftspartner der Türkei, zuschaut und ihn walten lässt. Und nicht nur das, sie unterstützen Erdogan aktiv, ob mit Rüstungsexporten oder dem Aufbau einer Rüstungsindustrie vor Ort. Zudem werden alle Strukturen, die auch nur den Anschein erwecken sie seien Kritiker*innen oder Gegner*innen Erdogans, hierzulande mit Repression belegt, ohne Rücksicht auf die Grundrechte Presse – und Meinungsfreiheit. So wurde beispielsweise im Februar diesen Jahres der „Mezopotamien Verlag“ vom Innenministerium, ohne ein juristisches Verfahren, verboten, weil er kurdische Literatur vertrieb. Ein weiteres Beispiel: Beim G20 Gipfel 2017 in Hamburg wurden 32 Jornalisten*innen die Akkreditierung entzogen, weil sie irgendwann mal einen kritischen Artikel über Erdogan verfasst hatten.

Doch die Bundesrepublik tut nicht nur Gefallen für Erdogan, sie und die EU bekommen auch was zurück. So konnte die „Balkanroute“ für Geflüchtete nur geschlossen werden, weil die EU, in der Deutschland maßgeblich tonangebend ist, ein Abkommen mit der Türkei geschlossen hat. Die EU gab Erdogan 3Mrd. Euro und weitere 3Mrd. werden dieses bzw. nächstes Jahr folgen und dafür macht Erdogan die Grenzen dicht und „kümmert“ sich um die Geflüchteten. Wie dies aussieht interessiert die EU nicht.

Doch uns geht es nicht nur um die Verhältnisse hier, sondern auch um die Verhältnisse in der Türkei. Seit über 20 Jahren befindet sich der PKK Mitbegründer Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Er ist dort inhaftiert um ein Zeichen an die PKK und alle sich nicht assimilierenden Kräfte in der Türkei zu senden. Die Botschaft soll lauten, wir, der türkische Staat kriegen euch alle, überall und wir werden keine Verhandlungen eingehen außer es geht um Kapitulation. Um ein Ende der Isolationshaft von Abdullah Öcalan zu erwirken, befinden sich mittlerweile über 10.000 Menschen im Nahem Osten und Europa im Hungerstreik. Ein Ende der Isolationshaft Öcalans würde nicht nur ein Ende der menschenrechtswiedrigen Bedingungen für Öcalan bedeuten, sondern wäre auch ein wichtiger Schritt für den Friedens- und Demokratisierungsprozess für die gesamte Region.

Nachdem Erdogan sich nun Vollmachten in allen Bereichen geschaffen, den Beamten-Apparat mit seinen Getreuen durchsetzt und die Justiz sich de facto unterstellt hat, ist der türkische Staat im Faschismus angekommen. So eine Entwicklung einfach tatenlos zuzulassen ist vor genau 80 Jahren der Weltgemeinschaft schon mal schlecht bekommen.

Dass Erdogan nicht für die Interessen der „freien Welt“ arbeitet, sollte spätestens nach der völkerrechtswidrigen Besetzung des zu Rojava gehörenden Kantons Afrin jedem Menschen klar sein. Sind es doch die militärischen Einheiten von Rojava, YPJ/YPG, die mit ihren Verbündeten als „Syrisch-Demokratische-Kräfte“ (SDF) am Boden, bis heute, den IS bekämpfen. Erdogan jedoch arbeitete seit der Belagerung von Kobane 2014/15 Hand in Hand mit dem IS zusammen. Es gibt Aufnahmen wie verwundete IS Kämpfer mit Krankenwägen in die Türkei gebracht wurden und anschließend wieder an die Front. Es gibt Berichte von IS Kämpfern, dass der türkische Geheimdienst „MIT“ sie ausgebildet hat und es gibt Dokumente über türkische Firmen, die mit der AKP in Verbindung stehen, das vom IS geförderte Rohöl gekauft haben, was eine wesentliche Einnahmequelle des IS war. Nun rüstet sich Erdogan, auch mit deutschen Waffen, für einen Krieg gegen Rojava.

Ein Krieg gegen Rojava bedeutet aber nicht nur ein Krieg gegen „die Kurden“, es bedeutet auch einen Krieg gegen die Demokratie. In keinem anderen Bereich im Nahen Osten wurde ein so demokratisches Modell wie in Rojava aufgebaut. Durch den eingeführten „Demokratischen Konföderalismus“ wurde erreicht, dass Frauen und Männer gleichgestellt sind. Es wurde eine ressourcenorientierte und kollektive Wirtschaft aufgebaut und es werden die seit Jahrhunderten existierenden ethnischen und religiösen Konflikte abgebaut. Es konnte eine Gesellschaft mit Grundrechten aufgebaut werden, wie sie hier in der westlichen Welt als selbstverständlich angesehen werden. Doch dies würde alles enden, wenn Erdogan in Rojava einmarschiert und die westliche Welt schweigt. Die Regierungen der internationalen Weltgemeinschaft haben dies offensichtlich vor und wollen für ihre Wirtschaftsinteressen die Kräfte von Rojava, denen wir die Befreiung vom IS zu verdanken haben, über die Klinge springen lassen. Deshalb sind wir, als vermeintliche Bevölkerung, gefragt um sie zu erinnern, dass Rojavas Werte auch die unseren sind.

 

 

Tag: 8.6.2019

Ort: Johannisplatz, Leipzig

Zeit: 13 Uhr

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No TDDZ! Aufruf: Alle am 1. Juni nach Chemnitz!

Alle zusammen gegen den Faschismus – Neonazis den Tag versauen!

Am 1. Juni wollen in Chemnitz wieder hunderte Faschisten*innen ihren sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ (TDDZ) begehen. Wir als Internationalisten*innen rufen dazu auf sich dem entgegen zu stellen und den faschistischen Aufmarsch zu verhindern!

Nachdem der TDDZ 2014 in Dresden stattfand, ist dies nun der zweite geplante Aufmarsch der größten außerparlamentarischen Neonazi-Kampagne in Sachsen. Dass er in Chemnitz stattfindet, ist nicht verwunderlich, besitzt die einstige „Karl-Marx-Stadt“ doch eine der größten und am besten vernetzten Neonaziszenen der neuen Bundesländer. Dazu kommt, das die Bedeutung Chemnitz‘ für die Neonaziszene durch die rechten Ausschreitungen des letzten Herbstes und die Ausrufung zur „Frontstadt“ gestiegen ist. Dies sind zwar alles nur weitere Auswüchse des Rechtsrucks in Sachsen, allerdings bedeutet es nur, dass es ein konsequenteres antifaschistisches Auftreten erfordert.

Für uns als Internationalisten*innen bedeutet ein Erfolg von Faschisten*innen hier, auch ein Erfolg für die faschistische Ideologie weltweit. So war beispielsweise der faschistische Attentäter von Christchurch in Neuseeland mit „Blood & Honor“ und anderen rechten Strukturen vernetzt.

Aber auch in Deutschland lassen sich internationale Vernetzungen von Faschisten*innen beobachten. Immer wieder sind internationale Neonazis bei Demonstrationen hierzulande zu beobachten, so zum Beispiel beim TDDZ 2016 in Dortmund. Weiterhin kooperieren und vernetzen sich deutsche Neonazistrukturen auch immer mehr mit den „Grauen Wölfen“. Diese türkischen Faschisten, deren offizielle Mitgliederzahl in Deutschland auf ca. 18.000 Personen beziffert wird, sind mittlerweile die größte faschistische ausländische Organisation in Deutschland und hat damit dreimal so viele Mitglieder wie die NPD. Diese wiederum propagiert – genau wie „die Rechte“ und der „III. Weg“ – eine „traditionelle Kameradschaft“ mit den „Grauen Wölfen“, welche bis in die NS-Zeit zurück reicht.

Auch wenn die „Grauen Wölfe“ hierzulande kaum in Erscheinung getreten sind, sind sie auch für die Linke in Deutschland eine Bedrohung. Ihre politische Partei, die MHP, regiert seit letztem Jahr zusammen mit der AKP in der Türkei. Erdogan versucht seitdem die MHP Salon fähig in Europa und vor allem in Deutschland zu machen. Dadurch kam es vergangenen Sommer beim NATO-Gipfel in Brüssel zu der Situation, dass Angela Merkel den Vorsitzenden des Dachverbandes der „Grauen Wölfe“ in Europa (Avrupa Türk Konfederasyon), Cemal Çetin, die Hand schüttelte und dabei nett in die Kamera lächelte. Damit beteiligt auch sie sich an der „traditionellen Kameradschaft“: Bereits der ehemalige CSU-Vorsitzenden und bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß versprach dem MHP-Vorsitzendem 1978, “sich für ein günstiges Klima für die Grauen Wölfe in der Bundesrepublik einzusetzen”.

Wie seit Jahren zu beobachten ist, nimmt Erdogan aktiv Einfluss auf die deutsche Politik, also wird auch die MHP dies tun. Sie sitzt jetzt schon in vielen wichtigen Posten auf Länderebene und in vielen Vereinen, so z.B. bei D.I.T.I.B. .

Sich am 1.6.2019 den deutschen Faschisten*innen in Chemnitz entgegenzustellen, bedeutet sich auch der internationalen faschistischen Bewegung entgegenzustellen. Deswegen rufen wir dazu auf, alle gemeinsam den Faschisten*innen den TDDZ zu versauen. Mehr Infos bei den Genoss*innen von VETO.

Und für alle, die es am 1.6. nicht nach Chemnitz können, empfehlen wir sich der revolutionären Kintertagsdemo um 18 Uhr im Lene-Voigt-Park anzuschließen. Mehr Infos bei “Fight For Your Future”.

 

Alle zusammen gegen den Faschismus!

 

Hoch die internationale Solidarität!

 

Fight for your future!

 

 

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Lesung: Öcalans “Die Kapitalisitische Zivilisation” am 22.03.19

Öcalan, Abdullah (2019): Die kapitalistische Zivilisation. Unmaskierte Götter und nackte Könige – Manifest der demokratischen Zivilisation, Band II (erscheint am 21.03.2019, Unrast Verlag).

Mit diesem zweiten Band schließt Öcalan seine Analyse der Zivilisation ab und zieht radikale Schlussfolderungen. Ausgehend von den Analysen Fernand Braudels kritisiert Öcalan den Kapitalismus als eine unnötige Verirrung, die niemals fortschrittliches Potenzial besaß, sondern die Gesellschaft im Inneren zerstört. Seine aktuelle Form, die kapitalistische Moderne, beschreibt er als Dreiecksbeziehung von Kapitalismus, Industrialismus und Nationalstatt.

Reimar Heider von der Internationalen Initiative “Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan” und Übersetzer des Buches wird das Buch vorstellen.

 

22. März 2019 – 18.30 Uhr

Café Nebenan

Hermann-Liebmann-Straße 89, Leipzig

 

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Rojava Soli Konzert – 23.03.2019

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Politischer Hungerstreik in türkischen Gefängnissen und in Europa

Seit dem 7. November 2018 befindet sich die kurdische Politikerin und HDP-Abgeordnete Leyla Güven im Hungerstreik, um auf die derzeitige Lage Abdullah Öcalans aufmerksam zu machen.
Die seit Anfang des Jahres wegen ihrer Kritik an der türkisch-faschistischen Militärinvasion in Efrîn inhaftierte HDP-Abgeordnete Leyla Güven, befindet sich mittlerweile in einem kritischen Zustand. Zu ihrem Hungerstreik erklärte sie in einer Grußbotschaft: „Ich werde meine Aktion fortsetzen, bis ich eine Antwort erhalten habe. Ich weiß, dass dies ein gerechter Kampf ist und wir siegen werden.“

Auch in Europa leiteten die Kurdinnen und Kurden am 6. Dezember in vielen Städten einen Solidaritätshungerstreik ein. Zahlreiche Aktivist_innen aus Hamburg, Köln, Darmstadt, Hildesheim, Frankfurt, Stuttgart, Berlin, Nürnberg, London, Bern, Wien, Marseille, Athen, Stockholm, Den Haag und Paris beteiligten sich an dem Hungerstreik. Am 17. Dezember 2018 wurde auch in Straßburg ein unbefristeter Hungerstreik ausgerufen und wird aktuell fern von der europäischen Öffentlichkeit abgehalten. Hunderte weitere Solidarisierende weltweit befinden sich zu diesem Zeitpunkt in einem unbefristeten Hungerstreik. Damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Todesnachrichten die Öffentlichkeit erreichen.

Daher bitten wir euch: Öffentlicher Druck und Berichterstattung sind jetzt dringender gefragt als sonst! Brecht euer Schweigen und gebt den Hungerstreikenden eine Stimme!

Nieder mit dem türkischen Regime – Tod dem Faschismus!

Solidarität mit den Hungerstreikenden von Rojava bis nach Straßburg, von Beirut nach Amed, von Deutschland bis in die Gefängnisse der Türkei!

 

Samstag, 19.01.2019 um 15 Uhr

Leipzig, Willy-Brandt-Platz

Facebook-Veranstaltung und Infos

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Aufruf zur DEMO: »Grundrechte verteidigen« | 26.01.19 in Dresden

Das neue Polizeigesetzt geht uns alle an!

Das neue Polizeigesetz zielt nicht auf irgendwelche Terrorist*innen oder Kriminelle ab, sondern ist ein Frontalangriff auf jene kritischen Stimmen, auf Ausgegrenzte, Unterdrückte, Benachteiligte. Und dazu gehören Kurd*innen und mit dem kurdischen Freiheitskampf solidarische Aktivist*innen – eben nicht nur in Kurdistan bzw. den jeweiligen Besatzerstaaten wie der Türkei, wo die Kurd*innen und ihre Freiheitsbewegung täglich Angriffen, Krieg und Verfolgung ausgesetzt sind. De facto werden die Inhalte dieses Polizeigesetzes seit Jahren gegen Kurd*innen und ihre Organisationen bereits angewendet. Das hat natürlich nicht nur lokale oder organisatorische Gründe. Die politisch motivierte Kriminalisierung und Repression der Staatsgewalt hierzulande ist im Einklang mit der Kriegsunterstützung der Bundesregierung mit einem der größten Abnehmer der deutschen Waffenindustrie, der Türkei. Milliarden Euro verdient die deutsche Waffenindustrie an völkerrechtswidrigen Kriegen wie zuletzt in Efrîn. Spätestens seit dem Ersten Weltkrieg haben es Gegner*innen des türkischen Staates zusätzlich auch mit dem deutschen Staat zu tun, einer Macht, die kontinuierlich und systematisch bei ihrer Verfolgung mithilft oder sogar wie seit Jahrzehnten diese selber übernimmt!

Doch was hat das Ganze mit dem neuen Polizeigesetz zu tun?

In diesem Zusammenhang sind Kurd*innen und solidarische Menschen ein Dorn im Auge des deutschen Staates, weil sie diese Kriegsunterstützung und Beteiligung der BRD kritisch und lautstark benennen und sich dagegen hierzulande organisieren. Dieser Protest wird in der Bundesrepublik seit Jahrzehnten massiv durch polizeiliche und staatliche Kriminalisierung und Repression angegriffen.

Es werden angemeldete Demonstrationen willkürlich von der Polizei bereits abseits vom Versammlungs- und Vereinsrecht eingeschränkt, mit eigenen Anordnungen und Auflagen verboten oder unmöglich gemacht. In München wurde abweichend von verschiedenen Gerichtsbeschlüssen das Zeigen von YPG/YPJ-Symbolen verboten, also die Symbole jener Kräfte, die seit Jahren für unser aller Demokratie- und Freiheitsverständnis gegen den sogenannten IS einen erfolgreichen Kampf geführt haben und die vor einem Jahr mit deutschen Waffen völkerrechtswidrig in Efrîn angegriffen wurden. Menschen, die auf genannten Demonstrationen protestieren, werden von der Polizei detailliert mit Bild- und Videomaterial erfasst. Dazu gehört auch, dass die Betätigung in kurdischen Vereinen per se unter Generalverdacht gestellt und bei möglichen Behördengängen juristisch als Hindernis im sozialen und beruflichen Leben von der Polizei als Druckmittel zur Einschüchterung eingesetzt wird. Im Zusammenhang mit der Kriminalisierung der Kurd*innen, die im Verbot der PKK als ein Geschenk an den türkischen Staat mündete, droht das neue Polizeigesetz zu einer weiteren Verschärfung der Verfolgung zu werden. Dagegen wollen und werden wir uns wehren! Das Abhören von Telefonaten, Bespitzelungen oder die Inhaftierung auf unbegründeten Verdacht von legalen Tätigkeiten ist für Kurd*innen schon längst Tatsache.

Die Polizei zeigt ebenfalls ihr wahres Gesicht, wenn sie das Teilen von Bildern mit YPG-YPJ Symbolen oder Abbildung von Abdullah Öcalan – die im Übrigen nicht verboten sind – in sozialen Medien als terroristische Betätigung diffamiert und kriminalisiert. Hausdurchsuchungen sind nur die Spitze des Eisbergs und ein Ausdruck der dahinter steckenden Willkür: Im letzten Sicherheitsbericht der Münchener Polizei wird ein Genosse von uns für über 74 Prozent des Anstiegs der sogenannten „Ausländerkriminalität” verantwortlich gemacht, gemeint ist eben das Teilen von den genannten Bildern auf Facebook. Hierzu gab es noch kein Gerichtsurteil, aber das scheint der Polizei, die eindeutig eine politische Rolle übernommen hat, nur die Grundlage dafür zu sein, den Generalverdacht uns gegenüber legitimieren zu können. Sie trifft sich lieber mit führenden Köpfen der Grauen Wölfe, einer faschistischen Partei aus der Türkei, und mit AKP-Lobbyist*innen, wie zuletzt, um die “Sicherheitslage” zu besprechen. Eben genau mit jenen Kreisen die uns auch hier – wortwörtlich – jagen. Das ist mehr als skandalös und zeigt welches Ausmaß die Beteiligung der Polizei bereits jetzt schon in der Politik hat. Es macht deutlich, wer vom neuen Polizeigesetz betroffen sein wird und wer nicht.

Halim Dener, ein kurdischer Jugendlicher, wurde 1994 beim Plakatieren in Hannover von der Polizei erschossen. Der Polizist, der ihn ermordete, wurde anstatt bestraft zu werden, befördert.

Die Angriffe auf unsere Grundrechte und Freiheit dürfen nicht stillschweigend hingenommen werden! Vergesst nicht, dass unsere heutigen Grundrechte von Generationen vor uns erkämpft worden sind. Wir müssen uns unserer historischen Pflicht bewusst sein, diesen bunten Protest auch nach dieser Demonstration fortzusetzen.

In diesem Sinne: Alle zusammen das #PolizeigesetzStoppen!

Egal wie sie unsere Fahnen illegalisieren – die wahre Illegalität ist die deutsche Türkeipolitik!

Hoch lebe der Widerstand in Sachsen – Bijî Berxwedana Sachsene!

Weitere Infos: https://www.sachsens-demokratie.net/

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Stellungnahme zur Angriffserklärung der Türkei gegen Rojava

In der vergangenen Woche bombardierte das türkische Militär das Geflüchteten-Camp Maxmur im Nordirak und Dörfer im Sengal. Eben jenes Gebiet, in dem 2014 ein Genozid vom sogenannten Islamischen Staat (IS) an den Jesid*innen stattfand. Weiterhin wurden am Wochenende Dörfer südlich der türkisch-syrischen Grenze bombardiert.

 

Die Explosionen untermauern die Kriegs-Erklärung der türkischen AKP/MHP-Regierung: Rojava, das kurdische Autonomiegebiet in Nord-Syrien, soll erneut angegriffen werden. Bereits im Früjhar marschierte die zweitgrößte NATO-Armee völkerrechtswidrig in Afrin ein. Dank der Hilfe dschihadistischer Gruppen wie dem IS, die als Söldner unter türkischer Flagge raubten, mordeten und vergwaltigen. Schon damals zeigte sich, dass die Türkei auch genozidiale Absichten verfolgt – auch hier sollen wiedereinmal Gebiete von bedrohten Minderheiten wie Kurd*innen, Jesid*innen, Armenier*innen und Assyrer*innen nach Erdogans Rhetorik “gesäubert” werden. Das bedeutet: Enteignet, vertrieben, ermordet.

 

Das Autonomiegebiet Rojava entstand während des Kampfes gegen den IS. Die Selbstverteidigungskräfte YPJ/YPG führten damals die Befreiung von Kobani und Raqqua an. Derzeit bekämpfen sie die letzten Überreste des IS in der Stadt Hajin. Zynisch genug, dass die selben dschihadistischen Banden, nun unter türkischer Flagge, Afrin besetzt halten und bald erneut Kobani attackieren wollen. Trotz aller Widrigkeiten hat uns Rojava gezeigt, dass eine befreite gerechtere Gesellschaft möglich ist. Dort findet ein aktiver Kampf für Frauenbefreiung und Geschlechtergerechtigkeit statt. Ökologie bedeutet nicht unverbindliche Klimaziele zu beschließen und dann weiter zu machen wie zuvor – sie wird radikal umgesetzt, denn unser Planet steht auf dem Spiel. Und alle können mitreden, tatsächlich mitreden, denn der repräsentativen Schein-Demokratie wie wir sie kennen, steht ein basisdemokratisches Räte-System entgegen.

 

Doch nun wird Rojava erneut bedroht: Nachdem Merkel, Macron, Putin und Erdogan beim Syrien-Gipfel ihre Interessen abgleichen und die USA ihre Truppen abziehen sowie den Luftraum freigeben konnten, steht der nächsten Invasion nicht mehr viel im Weg. Erneut wird der Bevölkerung ein grausamer Krieg aufgezwungen, erneut wird die Weltgemeinschaft schweigen. Vor allem Deutschland hat sich nicht nur durch Schweigen (z.B. zu den Leopard 2 Panzern in Afrin) sondern mit aktiver Unterstützung der Türkei hervorgetan. So wird die kurdische Arbeiterpartei (PKK) seit Jahrzehnten kriminalisiert, etliche Aktivist*innen unter dem Vorwand des Terrorismus über Jahre inhaftiert während auf der anderen Seite die faschistischen “Grauen Wölfe” von Parteien wie der CDU/CSU aktiv unterstützt wurden. Auch die Überwachung und Entführungen von Oppositionellen in Deutschland durch den türkischen Geheimdienst MIT werden selbst nach medialer Berichterstattung weitgehend hingenommen. Ja, sogar bestärkt, wie sich jüngst an der Anklage gegen den Journalisten Peter Schaber zeigt. Sein Verbrechen: Berichterstattung über den Aufbau einer neuen, freien Gesellschaft in Rojava und über ihre Selbstverteidigung.

 

Wir werden nicht schweigen denn wir wissen, dass Erdogan auf Widerstand stoßen wird!
Wir verurteilen die Angriffes-Drohungen der Türkei scharf. Sie sind Teil des aktuellen Wandels in der Türkei hin zum Faschismus. Dieses Erstarken der reaktionären, antifeministischen, antidemokratischen Kräfte beobachten wir nicht nur in der Türkei, sondern rund um den Globus und auch vor der eigenen Haustür.

 

– Wir fordern von allen demokratischen Parteien und zivilen Verbänden eine klare Positionierung gegen die Kriegsbestrebungen der AKP/MHP-Regierung.
– Wir fordern einen sofortigen Stopp der Waffenlieferungen und der Kooperation deutscher Firmen beim Bau von Waffenfabriken im Ausland.
– Wir fordern ein Ende der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung und damit die Aufhebung des PKK-Verbots.
– Wir fordern die Anerkennung der Verdienste der kurdischen Selbstverteidigungseinheiten YPJ und YPG im Kampf gegen den IS.

 

Protest in Leipzig:
Wir rufen alle demokratischen Kräfte auf sich an Protesten zu beteiligen. Sobald der Angriff der türkischen Truppen beginnt wird es eine Demonstration in Leipzig geben. Aktuelle Informationen und Ankündigungen werden über die Kanäle des Rojava Soli Bündnis Leipzig verbreitet.

 

Rojava Soli Bündnis Leipzig, 20.12.2018

 

Facebook: facebook.com/rsbleipzig
Telegram: t.me/rojavaleipzig (oder in der App @rojavaleipig)

 

 

Weitere Aufrufe:

Feministische Kampagne “Gemeinsam Kämpfen”: “Dringender Aufruf der Delegation der Kampagne “Gemeinsam Kämpfen” zur Unterstützung der Demokratischen Autonomie in Rojava/Nordsyrien

NAV-DEM: “Bildet internationalistische Widerstandskomitees!

Radikale Linke Berlin: “Internationalistisch kämpfen gegen die türkische Invasion in Rojava“ und “Unsere Revolution – unsere Verpflichtung! Aufruf an die deutsche Linke zur anstehenden Verteidigung Rojavas gegen den türkischen Generalangriff

YPG Rojava: “We defend Northern Syria and Rojava because we defend a world without fascism and patriarchy

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Gemeinsame Anreise zur Demo am 01.12. in Berlin

An diesem Tag wird unter dem Motte “Der Wunsch nach Freiheit lässt sich nicht verbieten” mobilisiert. Hier geht es zum Aufruf und hier zu Facebook.

Treffpunkt in Leipzig:

07:19 Uhr am Gleis 9.

Wir fahren über Magdeburg, wo wir um 08:54 Uhr ankommen und gemeinsam mit den dortigen Freund*innen um 09:08 Uhr weiterfahren. Die Demonstration beginnt am Alexanderplatz, dort treffen wir um 10:57 Uhr ein.

Kommt Zahlreich!

“Gemeinsam gegen Polizeigesetze, PKK-Verbot und Nationalismus”

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16.11.18: Mobi-Veranstaltung – Recht(s) auf allen Ebenen?

Podiumsdiskussion / Rojava Soli Bündnis / im Café Connect Leipzig / 16.11.18 um 19 Uhr

In Deutschland ist seit längerem ein deutlicher Recht(s)ruck zu erkennen. Die neuen Länderpolizeigesetze bilden hierbei
nur einen weiteren Höhepunkt. Mit der AfD ist die Neue Rechte mittlerweile im Bundes- sowie allen Landtagen repräsentiert, offen rassistische Beleidigungen und Taten werden weitestgehend toleriert und staatliche Repressionen nehmen zu, was zu einer neuen
Dimension von Grundrechtseinschränkungen führt.
In einer Podiumsdiskussion wollen wir uns zusammen mit den Gruppen Azadi (Berlin), Cop Watch (Leipzig) und “Die Grenze ist das Problem” (Leipzig) austauschen und gemeinsam eine Analyse wagen. Im Zentrum wird hierbei das 25-jährige Bestehen und die geplante Verschärfung des PKK-Verbotes, sowie die neuen Polizeigesetze stehen.
Wir wollen unterschiedliche Perspektiven und Betroffenheiten in den Blick nehmen, denn unterschiedliche Kämpfen wird mit unterschiedlichen Repressionen begegnet. Doch nur wenn wir unsere Kämpfe verbinden können wir der Gesamtscheisze etwas entgegensetzen.
Neben der Podiumsdiskussion soll der Abrend auch zur Mobilisierung für die Demonstrationen

  • “Grundrechte verteidigen! Polizeigesetz stoppen” am 17.11. in Dresden
  • “Unheimlich sicher? Gegen die Innenministerkonferenz” am 24.11. in Magdeburg und
  • “Der Wunsch nach Freiheit lässt sich nicht verbieten, gemeinsam gegen Polizeigesetze, PKK-Verbot und Nationalismus” am 01.12. in Berlin genutzt werden.

Rojava Soli Bündnis Leipzig

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Gemeinsame Anreise zu “Erdogan Not Welcome”

Anreise zur Großdemo “Erdogan Not Welcome” in Berlin. Diese beginnt um 16 Uhr am Neptunbrunnen und läuft um 17 Uhr los.

Wir treffen uns am Freitag, dem 28. September, um 12:30 Uhr am Hauptbahnhof (Leipzig) vor dem Eingang der Westhalle. Alternativ könnt ihr um 13:15 Uhr direkt zum Bahnhof Leipzig Messe kommen.

Die Demonstration wird bis etwa 19 Uhr dauern. Wir werden zwischen 22 Uhr und 23 Uhr wieder in Leipzig sein.

Da an diesem Tag der Hauptbahnhof gesperrt sein wird fahren wir bis Leipzig Messe mit der Tram 16.

Kosten liegen bei etwa 19 Euro pro Person.

Alle Infos zu Berlin und zur Kundgebung in Köln:
https://erdogannotwelcome.wordpress.com/demos/

Alle aktuellen Infos dazu weiterhin hier und auf Facebook.