Am 19. Juli, vor 8 Jahren, begann in Kobanê, Rojava, die größte Revolution des 21. Jahrhunderts in einem unaufhaltsamen Vormarsch gegen den Faschismus unserer Zeit. Die Rojava Revolution ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung für andere Teile Syriens, den weiteren Nahen Osten und die ganze Welt. Das wesentliche Element dieser Revolutionen ist die Frauenbefreiung. Rojava ist eine Frauenrevolution. Sie ist das Beispiel dafür, wie eine radikal-demokratische, sozial-ökologische, durch Frauen befreite Gesellschaft und Realität aussieht, die auf den Ideen des demokratischen Konföderalismus basiert, die von Abdullah Öcalan vorgeschlagen wurden. Hier in Rojava/Nordost-Syrien wird eine Realität gelebt, in der Frauen, die Jugend, ethnische und religiöse Minderheiten in autonomen konföderalen Strukturen darüber entscheiden, wie sie leben, und gegen die Kräfte, die uns seit Jahrzehnten unterdrücken, zusammenkommen und – gemeinsam mit der globalen Widerstandsbewegung – Erfolg haben.
Die revolutionären Kräfte sind momentan stärker denn je davon bedroht niedergeschlagen zu werden. Die Angriffe der Türkei auf Rojava haben stark zugenommen. Von anfänglichen Bombardierungen werden momentan gezielt die Menschen getötet und inhaftiert, die in strukturell wichtigen Positionen tätig sind.
Doch nicht nur in Rojava finden aktuell soziale Umstürze statt. Chile befindet sich schon seit Jahren in einer sozialen Revolte gegen den Neoliberalismus.
Die Verfassung des Landes stammt aus der Militärdiktatur und schreibt die Privatisierung sämtlicher Lebensbereiche fest. Dazu gehören Bildung, Gesundheit, Rente und natürliche Ressourcen wie Wälder, Bodenschätze und sogar Wasser. Die Reichtümer konzentrieren sich in wenigen Händen während ein großer Teil der Bevölkerung komplett davon ausgeschlossen bleibt.
In den letzten Jahrzehnten entwickelten sich zahlreiche Protestbewegungen verschiedener Sektoren (Schüler*innen, Studierenden, Frauen, Rentner*innen, Indigenen, Fischer*innen, Hafenarbeiter*innen etc.). Die verschiedenen politischen Kämpfe finden seit Oktober 2019 ihren gemeinsamen Ausdruck in einem historischen Massenaufstand im ganzen Land. Die Regierung versucht einerseits die Proteste gewaltsam zu unterdrücken und andererseits die Bevölkerung durch kleine Zugeständnisse zu spalten und zu schwächen. Viele Menschen werden von Militär und Polizei erschossen, gefoltert oder eingesperrt.
Weder die starke Repression, noch die Corona-Pandemie konnten die Revolte bisher beenden. Der Widerstand gegen die kriminelle Regierung und die ungerechte Wirtschaftsordnung bleibt ungebrochen. Im ganzen Land formierten sich asambleas, selbstorganisierte Versammlungen, die versuchen Lösungen für politische, soziale und wirtschaftliche Probleme zu finden. Derzeit trifft Covid19 das ohnehin überlastete Gesundheitssystem hart und Menschen die nicht zur Arbeit gehen können leiden vielerorts an Hunger. Unter dem Motto „Nur das Volk hilft dem Volk“ entstehen Solidaritäts-und Versorgungsnetzwerke innerhalb der Nachbarschaften.
Als „Asamblea de Chilenxs en Leipzig“ sehen wir wichtige Parallelen zwischen der Situation in Chile und an anderen Orten. Wir solidarisieren uns mit dem beeindruckenden Kampf unser Kurdischen Freund*innen. Lasst uns gemeinsam für ein Leben in Würde und Freiheit und gegen brutale Repression auf die Straße gehen.
Die Geschichte hat uns bewiesen, dass wir Erfolg haben werden, wenn wir uns erheben und gemeinsam kämpfen, Zusammenhänge erkennen, voneinander lernen und uns die Revolutionen der Vergangenheit und Gegenwart zu eigen machen! Also schließt euch der Demonstration 19. Juli in Leipzig an. Wir starten um 16 Uhr auf den Willy-Brand-Platz.
Hoch die internationale Solidarität! Biji Berxwerdana Rojava! Amulepe taiñ weichan!